Frauen*-Empowerment im Fluchtkontext

Präsentation des Handbuchs zu den VIDC-Gender-Tandem-Trainings für geflüchtete Frauen* aus Afghanistan & eines Förderprojekts für Vereine

 

„Was Frauen* auf der Flucht erfahren, ist mit großer Hilflosigkeit verbunden und damit genau das Gegenteil von Empowerment. Daher ist die Selbstermächtigung von ganz zentraler Bedeutung. Es ermöglicht von einem Selbstbild als „Opfer“ zur „Überlebenden“ zu werden.“ (Dr.in Barbara Preitler, Hemayat)

Wie ein solches Empowerment ermöglicht werden kann, zeigen die Erkenntnisse aus den VIDC-Gender-Tandem-Trainings für geflüchtete Frauen* aus Afghanistan. Anknüpfend an unser Gender-Tandem-Programm für afghanische Männer*, das 2016 ins Leben gerufen wurde, führen seit 2020 interkulturelle Teams (jeweils eine Trainerin* aus der (Diaspora-)Community und aus der Mehrheitsgesellschaft), Empowerment-Trainings für afghanische Frauen* in Kooperation mit den afghanischen Vereinen AKIS und IGASUS durch.
Rund 115 Frauen* haben bisher daran teilgenommen und die Nachfrage ist weiterhin groß. In die Trainings eingebunden sind auch wichtige Beratungseinrichtungen wie FEM SÜD, die Wiener Frauenhäuser, Diakonie und die Beratungsstelle für Migranten und Migrantinnen.

In einem Gespräch mit den beiden Autorinnen und Trainerinnen Aadilah Amin und Lena Gruber wurden die Inhalte, Erfahrungen und Erfolge der Trainings diskutiert.

Das Handbuch soll Diaspora-Vereinen anregen, Gender-Tandem-Trainings für ihre Mitglieder zu organisieren. Dazu wurde im Rahmen der Veranstaltung ein Kooperationsprojekt mit dem Verein Frauen helfen Frauen helfen vorstellt, das Fördermöglichkeiten für Diaspora-Vereine bietet.
 

Podium

Aadilah Amin

studiert Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Ihr Studium der Germanistik schloss sie bereits 2021 ab und war viele Jahre bei der Interessengemeinschaft der afghanischen Schülerinnen und Studierenden – IGASUS engagiert. Sie sieht in der Bildung den besten Weg für Integration. Als eine der Tandem-Trainerinnen* war Aadilah Amin von Anfang an den Empowerment-Trainings beteiligt und ist eine der Autorinnen des Handbuchs „Frauen*-Empowerment im Fluchtkontext“.

Lena Gruber

ist Projektreferentin bei Südwind Steiermark. Zuvor war sie wesentlich an der Entwicklung der Empowerment-Gender-Tandem-Trainings am VIDC beteiligt und Gender-Tandem-Trainerin. Sie ist eine der Autorinnen des Handbuchs „Frauen*-Empowerment im Fluchtkontext“. Lena Gruber studierte Friedens- und Konfliktforschung sowie Kultur- und Sozialanthropologie und verfügt über vielseitige Trainings-Erfahrungen unter anderem in der Friedensarbeit in Liberia und Ruanda.

Magda Seewald

ist Politikwissenschaftlerin und leitet die Abteilung Global Dialogue des VIDC. Als Gender-Referentin betreut sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Nadja Schuster den Bereich der Gendersensibilisierung im Fluchtkontext und arbeitet an der Umsetzung der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit. Sie koordiniert das Förderprojekt für feministische Diaspora-Initiativen, das von VIDC und dem Verein Frauen helfen Frauen helfen ins Leben gerufen wurde.