Tagung und Policy Brief: Gender Apartheid in Afghanistan

Afghanistan-Empfang im Wiener Rathaus 2024, © AKIS

Afghanistan-Empfang im Wiener Rathaus 2024, © AKIS

Der Afghanische Kulturverein AKIS organisiert am 23. und 24. Mai die Tagung „Gegen Gender Apartheid.Förderung von afghanischen Frauen und Mädchen durch Bildung und Arbeit“ in Kooperation mit dem VIDC, der Arbeiterkammer Wien und den Gewerkschaftsfrauen im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Der Empfang und die Konferenz wird die Situation von Gender-Apartheid, insbesondere die katastrophale Bildungssituation von afghanischen Mädchen und Frauen, adressieren.

Policy Brief: Gender-Apartheid in Afghanistan. Anerkennung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Als Reaktion auf das frauenfeindliche System der Taliban haben afghanische Frauen Kampagnen ins Leben gerufen und sich in transnationalen Netzwerken engagiert, um geschlechtsspezifische Verfolgung und Diskriminierung als Gender Apartheid anerkennen zu lassen. Ziel der Kampagnen ist es, den Opfern und Überlebenden der Gender Apartheid einen Rechtsrahmen zu bieten, um die Taliban als Täter nach internationalem Recht zur Rechenschaft zu ziehen. Zur Unterstützung der Kampagnen hat VIDC Global Dialogue einen Policy Brief verfasst.

Hintergrund

Seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 und der Errichtung ihres Islamischen Emirats haben die Taliban ein System der Gender Apartheid durchgesetzt. Sie haben weitreichende Änderungen an der Regierungsführung vorgenommen, die die Freiheiten der Frauen unverhältnismäßig stark einschränken, die afghanische Verfassung von 2004 demontieren und alle Rechtsorgane abschaffen, die die Gleichstellung der Geschlechter fördern. Eine der ersten restriktiven Maßnahmen der Taliban war die Ersetzung des Ministeriums für Frauenangelegenheiten - eines Organs, das die Rechte der Frauen stärkte - durch das Ministerium für die Verbreitung von Tugend und die Verhinderung von Lastern, eine Institution, die eine strenge Auslegung der Scharia durchsetzen soll. Darüber hinaus haben die Taliban die unabhängige afghanische Menschenrechtskommission aufgelöst, die Afghan*innen, die von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind, entscheidend unterstützt hat. Durch diese Maßnahmen haben die Taliban die systematische Verfolgung von afghanischen Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts institutionalisiert.

Im Juli 2024 wurde die Politik der Verfolgung von Frauen und Mädchen, die zuvor durch Erlasse und Direktiven durchgesetzt worden war, im Moralgesetz zur Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters festgeschrieben, das vom Anführer Afghanistans Hibatullah Achundsada ratifiziert und im Amtsblatt des Justizministeriums der Taliban veröffentlicht wurde. Dieses Gesetz hat die Unterdrückung der afghanischen Frauen und Mädchen institutionalisiert und eine tiefe Kluft zwischen Männern und Frauen geschaffen. Jeder Aspekt des Lebens einer Frau und eines Mädchens wird nun durch Vorschriften kontrolliert und beschränkt.

23. Mai:  Abendempfang im Wiener Rathauskeller

  • Eröffnung: Gemeinderätin Andrea Mautz
  • Willkommensworte: Ghousuddin Mir (Obmann AKIS), Magda Seewald (VIDC)
  • Kurzstatements: Asiye Sel (Arbeiterkammer Wien), Karin Zimmermann (Bundesfrauensekretärin im ÖGB), Şafak Akçay (Gemeinderätin), Manizha Bakhtari (Botschafterin von Afghanistan in Österreich), Friba Sadeq (Banu-Magazin)
  • Statement in Bezug auf den Wiener Afghanistan-Prozess: Wolfgang Petritsch (Präsident, Österreichisches Institut für Internationale Politik)
  • Kurzinputs:
    Tahmina Salik (Danish Afghan Women Diaspora Forum) und Shagofah Ghafori (afghanische Menschenrechtsaktivistin): Zur Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan und zum Stand der Initiative zur Anerkennung von Gender Apartheid
    Maryam Singh (Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen, Österreich): Zur Situation von afghanischen Frauen und Mädchen in Österreich
    Palwasha Kakar (ehemalige stellvertretende Ministerin im Ministerium für Frauenangelegenheiten, Afghanistan) und Forozan Zamani (Schülerin): Solidarität mit afghanischen Frauen und Mädchen
  • Video präsentiert von Palwasha Hamzad: „AKIS-Bildungsinitiativen in Europa und in Kabul.“
  • Verleihung des Rabi-Balkhi-Awards: Fereshteh Sama
  • Spezialpreis für Diaspora Engagement in Österreich (Zahra Hashimi, OMID Online-Schule)
  • Moderation: Michael Fanizadeh (VIDC)
  • Musikalische Begleitung (Hadis Rostami und Masih Shadab)

Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies (Google Analytics u.a.) erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Marketing-Cookies werden von Drittanbietern (z.B. Social Media und Youtube) oder Publishern verwendet, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Sie tun dies, indem sie Besucher über Websites hinweg verfolgen.