Den Sudan nicht vergessen!

Stimmen für Gerechtigkeit und Frieden

Zeit und Ort


Mittwoch, 10. Dezember 2025, 18:00 Uhr
im NOVUM, Wien Hauptbahnhof
Karl-Popper-Straße 16, 1100 Wien

Format: Podiumsdiskussion in englischer Sprache mit hybriden Beiträgen von Teilnehmenden aus dem Sudan und Ägypten. 

Die Veranstaltung beginnt mit einer kurzen Aufführung über den Sudan durch das Theater der Unterdrückten. 

Anmeldung: fanizadeh@remove-this.vidc.org

Programm


Nisreen Elsaim, sudanesische Klima- und Menschenrechtsaktivistin, Deutschland

Mohamed Refaat, Chief of Mission der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Sudan 

Christoph Sternat, Referatsleiter für humanitäre Hilfe und Nahrungsmittelhilfe, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Österreich 

Ishraga Mustafa Hamid, Mendy für Friedenskultur und Diversitätsmanagement, ist Autorin, Politikwissenschaftlerin, Übersetzerin und Journalistin, Österreich

Yassin Mohammed Alsamany, Agraringenieur mit einer akademischen und praktischen Ausbildung an der Universität Khartum (derzeit in Kairo)

Omniya Anwer Khalid Ahmed, Studentin an der Fakultät für Bildende und Angewandte Kunst der Sudan University of Science and Technology (derzeit in Kairo)

Moderation: Marafi Mustafa, Schwarze Frauen Community, Österreich

Eröffnung: Michael Fanizadeh, VIDC Global Dialogue, Österreich

Team

Ishraga Mustafa Hamid, Voice of Mendy

Michael Fanizadeh, VIDC Global Dialogue
Miriam Mukalazi, VIDC Global Dialogue
Faai-Irène Estelle Hochauer-Kpoda, VIDC Global Dialogue

Kooperation

Bilder des Widerstands: Porträts und Slogans an einer Hauswand hinter dem Universitätskrankenhaus in Khartum, aufgenommen am 16.11.2019, © Helena Lea Manhartsberger

Bilder des Widerstands: Porträts und Slogans an einer Hauswand hinter dem Universitätskrankenhaus in Khartum, aufgenommen am 16.11.2019, © Helena Lea Manhartsberger

Die jüngsten Gräueltaten in El-Faschir Ende Oktober haben den Sudan wieder in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gebracht. UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk verurteilt das Versagen der Welt: „Die Blutlacken in El-Faschir sind aus dem Weltraum fotografiert worden. Der Fleck auf der Weste der internationalen Gemeinschaft ist weniger sichtbar, aber nicht weniger verurteilenswert.“ (orf.at)

Mittwoch, 10. Dezember 2025, 18:00 – 20:00 Uhr
NOVUM, Wien Hauptbahnhof
Karl-Popper-Straße 16, 1100 Wien

In Kooperation mit Mendy für Friedenskultur und Diversitätsmanagement

Anmeldung: fanizadeh@remove-this.vidc.org

Hintergrund

Die Veranstaltung wird sudanesischen Geflüchteten sowie humanitären Akteuren eine Plattform bieten und jenen eine Stimme geben, die vor dem Krieg fliehen mussten und nun im Exil leben. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven – sowohl innerhalb des Landes als auch in der Diaspora. Besonderes Augenmerk gilt der Situation von Frauen und jungen Menschen, die trotz Krieg und Vertreibung weiter für eine bessere Zukunft kämpfen. Die Diskussion wird sich auch mit den politischen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren befassen, die zum Ausbruch des aktuellen Krieges beigetragen haben.

Vor sechs Jahren gelang einer friedlichen zivilgesellschaftlichen Bewegung, den langjährigen Diktator des Sudans, Omar al-Bashir, zu stürzen. Doch die Hoffnung auf Demokratie und Frieden währte nur kurz. Ein Militärputsch im Oktober 2021 beendete den Übergangsprozess abrupt, und seit April 2022 liefern sich zwei rivalisierende Militärfraktionen einen brutalen Krieg. Mehr als 10 Millionen Menschen wurden vertrieben, und 25 Millionen sind von einer menschengemachten Hungersnot bedroht. Nach Angaben des UNHCR wird die Zahl der Binnenvertriebenen im Sudan bis Ende 2024 voraussichtlich 11 Millionen übersteigen; über 2,7 Millionen Menschen sind bereits in Nachbarländer geflohen.

Mitwirkende

Nisreen Elsaim 

ist eine sudanesische Klima- und Menschenrechtsaktivistin. Seit ihrer Flucht vor dem Bürgerkrieg im Sudan lebt sie als Stipendiatin der Robert Bosch Academy (seit 2024) in Berlin. Ab 2012 studierte sie Physik und Erneuerbare Energien an der Universität Khartum, wo sie sich erstmals im Umweltschutz engagierte. Im Laufe der Jahre leitete und koordinierte sie mehrere nationale und internationale Organisationen, die junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten unterstützen. Im Jahr 2020 schloss sie ihren Master im Bereich erneuerbare Energien ab. Zudem nahm Nisreen 2018 aktiv an der Demokratiebewegung im Sudan teil.

Mohamed Refaat (Zugeschaltet aus dem Sudan)

ist Chief of Mission der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Sudan. Er ist ein erfahrener Fachmann, der für seine Fähigkeiten in der Koordinierung komplexer humanitärer Einsätze sowie für seine strategischen Beiträge zu Zugangsverhandlungen und grenzüberschreitenden Operationen bekannt ist. Seine berufliche Laufbahn ist geprägt von einem starken Engagement für Programme zur frühen Wiederherstellung und Stärkung der Resilienz in herausfordernden humanitären und Post-Konflikt-Kontexten. Zu seinen Aufgaben gehörte die Leitung von Notfallmaßnahmen im Zusammenhang mit Migration und Vertreibung während Krisen im Jemen, in Syrien, Libyen, Tunesien, Belarus, Bangladesch, Pakistan und der Zentralafrikanischen Republik sowie bei großen Gesundheitsnotfällen wie dem Ebola-Ausbruch 2014 und der COVID-19-Pandemie. Im Jahr 2018 übernahm er die Position des IOM Global Senior Operations Coordinator in der Abteilung für Operationen und Notfälle am IOM-Hauptsitz unter dem Direktor für Notfälle.

Christoph Sternat 

ist Jurist und Referatsleiter der Abteilung VII.3 (Humanitäre Hilfe und Nahrungsmittelhilfe) im österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten.

Ishraga Mustafa Hamid,

Mendy für Friedenskultur und Diversitätsmanagement, ist Autorin, Politikwissenschaftlerin, Übersetzerin und Journalistin. Sie ist Vertreterin für arabische Literatur beim österreichischen PEN-Club, hat Bücher veröffentlicht und Werke ins Arabische und Deutsche übersetzt. Sie studierte in Khartum und Wien.

Yassin Mohammed Alsamany (Zugeschaltet aus Ägypten)

ist Agraringenieur mit einer akademischen und praktischen Ausbildung an der Universität Khartum. In den Jahren nach seinem Abschluss konzentrierte er sich auf seine berufliche Weiterentwicklung durch landwirtschaftliche Projekte, technische Workshops und internationale Programme zur Förderung von Frieden und Vielfalt. Kürzlich nahm er am Mendy-Programm für Frieden und Vielfalt (Juni 2025, Deutschland) teil. Seit 2024 arbeitet er zudem mit Bildungseinrichtungen im Bereich Marketing und gesellschaftliches Engagement zusammen und unterstützt Programme, die Lernen, Nachhaltigkeit und soziales Bewusstsein fördern.

Omniya Anwer Khalid Ahmed (Zugeschaltet aus Ägypten)

ist Studentin an der Fakultät für Bildende und Angewandte Kunst der Sudan University of Science and Technology mit Schwerpunkt Grafikdesign. Sie engagiert sich für Friedensförderung, die Stärkung von Frauen und den Schutz der Menschenrechte. Für sie ist Kunst nicht nur eine Ausdrucksform, sondern auch eine kraftvolle Sprache, um Würde, Gleichberechtigung und soziales Bewusstsein zu fördern. Ihr Ziel ist es, Design als Stimme für Veränderung zu nutzen – um Dialog anzuregen, Hoffnung zu vermitteln und zum Aufbau einer friedlicheren und inklusiveren Gesellschaft beizutragen, in der die Stimme jedes Einzelnen zählt.

Moderation: Marafi Mustafa 

studiert Soziologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie ist in der Schwarzen Frauen Community Wien aktiv und unter anderem mitverantwortlich für die Administration des LEA-Projekts „WE CAN “ sowie für die Planung und Durchführung von Workshops.
 

 

 

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