Feministische Außenpolitik

Erfahrungen, Potentiale und Herausforderungen

Programm

Eröffnungsworte

Doris Bures

Zweite Präsidentin des Nationalrates

Einleitende Worte

Sybille Straubinger

Geschäftsführende Direktorin, VIDC

Vorträge

Ann Linde

Außenministerin i.R., Königreich Schweden

Kristina Lunz

Mitbegründerin und Co-CEO, Centre for Feminist Foreign Policy

Toni Haastrup

Chair in Global Politics, University of Manchester


Moderation

Markus Müller-Schinwald

Leiter Ö1-Europajournal

Im Anschluss daran findet eine Podiumsdiskussion mit den Vortragenden statt.

Empfang

Für diese Veranstaltung wird eine deutsch/englische Simultanübersetzung zur Verfügung gestellt.

Workshop

Feministische Außenpolitik aus postkolonialer Perspektive

Mittwoch, 29. November 2023, 9:30 -12:00 Uhr
am International Institute for Peace
Möllwaldplatz 5/7, 1040 Wien

mit Toni Haastrup (University of Manchester)
Moderation: Sara Soltani (WIDE)

Sprache: Englisch

Anmeldung an: office@remove-this.wide-netzwerk.at

Programm

eine Kooperation von VIDC und WIDE

Kuratorin

Magda Seewald, VIDC-Global Dialogue

 

Die Zweite Präsidentin des Nationalrates, Doris Bures, lädt mit VIDC Global Dialogue zu einer Podiumsveranstaltung mit der ehemaligen schwedischen Außenministerin, Ann Linde, der Co-Gründerin vom Centre for Feminist Foreign Policy, Kristina Lunz und Professorin Toni Haastrup von der Manchester University zu einer Podiumsveranstaltung zum Thema Feministische Außenpolitik ein.

 
Hintergrund

Feministische Außenpolitik ist eine innovative Herangehensweise an internationale Beziehungen, die die Gleichstellung der Geschlechter und marginalisierter Gruppen in den Fokus stellt. Sie setzt sich für den Abbau patriarchaler Strukturen und Machtverhältnisse ein und stellt den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Entscheidungen. Besonders die Krisen der letzten Jahre, internationale politische Spannungen und die neuen Kriegsgeschehnisse in Europa und dem Nahen Osten machen einen Perspektivenwechsel in der Außenpolitik notwendig.

Schweden hat als erstes Land 2014 beschlossen seine Außenpolitik in Zukunft feministisch zu gestalten. Die ehemalige schwedische Außenministerin Ann Linde zieht ein Resumée über Impact und Herausforderungen der feministischen Außenpolitik Schwedens, die nach einem Regierungswechsel 2022 wieder aufgekündigt wurde. Kristina Lunz ist Gründerin des Centre For Feminist Foreign Policy und wirft einen kritischen Blick auf die deutschen Leitlinien feministischer Außenpolitik. Toni Haastrup analysiert im Rahmen der Veranstaltung als Chair in Global Politics der University of Manchester welche innovativen Rahmenbedingungen Feministische Außenpolitik im globalen Süden gestalten muss, um (neo-)koloniale Fehler nicht zu reproduzieren. Durch den Abend moderiert Markus MüllerSchinwald, Leiter des Ö1-Europajournal.

Podium

Ann Linde

ist die ehemalige Außenministerin Schwedens. Sie hatte dieses Amt von September 2019 bis Oktober 2022 inne. Zuvor war Frau Linde Ministerin für Angelegenheiten der Europäischen Union und Handel und von 2014 bis 2016 Staatssekretärin im Innenministerium. Von 2013 bis 2014 war sie Leiterin der internationalen Abteilung der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) mit Sitz in Brüssel. Von 2000 bis 2013 war sie Internationale Sekretärin der Sozialdemokratischen Partei Schwedens.
In den 1980er Jahren arbeitete sie für mehrere Nichtregierungsorganisationen und in den 1990er Jahren für die schwedische Regierung, wobei sie sowohl politische als auch nicht-politische Positionen innehatte. Im Jahr 2021 hatte Frau Linde das Amt der Amtierenden Vorsitzenden der OSZE inne.

Zu ihren zahlreichen Aufgaben gehören die Mitgliedschaft im Rat des European Council on Foreign Relations ECFR, im Vorstand des Olof Palme International Centre, im Anna Lindh Memorial Fund und bei Norden International. Frau Linde hat einen Bachelor-Abschluss in Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaft von der Universität Stockholm.
 

Kristina Lunz

ist  Co-CEO des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP), das sie 2018 mitbegründete. Sie ist auch Mitglied der Advisory Group der Bill and Melinda Gates Foundations Goalkeepers Initiative zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen. 2019/20 war Kristina Lunz externe Beraterin im Auswärtigen Amt und baute dort das feministische Netzwerk Unidas für den ehemaligen deutschen Außenminister Heiko Maas auf. Außerdem arbeitete sie zu Gender, Frieden und Extremismus für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in Yangon, Myanmar, sowie NYC und war für die lokale NGO Sisma Mujer in Bogotá, Kolumbien, zum Thema "Frauen, Frieden und Sicherheit" (WPS) tätig.
Sie ist Young Leader der Atlantik Brücke, Ashoka Fellow, BMW Foundation Responsible Leader, Handelsblatt/BCG "Vordenker*innen 2020" und war eine der "100 Frauen des Jahres 2020" des Focus Magazin.
Kristina Lunz hat zwei Master-Abschlüsse, sowohl vom University College London (MSc Global Governance und Ethics) als auch der University of Oxford (MSc Global Governance und Diplomacy). 2022 erschien ihr Bestseller "Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch" (Ullstein/Econ Verlag).
 

Toni Haastrup

ist seit September 2023 Chair für Global Politics an der Universität Manchester. Sie hat an der Universität von Edinburgh in Politik promoviert.
2022 wurde sie mit dem Emma-Goldman-Preis der FLAX-Stiftung für Beiträge zur feministischen Forschung und zum feministischen Wissen in Europa sowie mit dem Emma-Goldman-Stipendium des Wiener Instituts für die Wissenschaften vom Menschen ausgezeichnet.
Ihre Forschung befasst sich mit der Manifestation von Machthierarchien in der globalen Politik. Ihre Forschungsinteressen umfassen Themen innerhalb der internationalen Studien, darunter Frieden und Sicherheit in Afrika, feministische, postkoloniale und dekoloniale Ansätze in den internationalen Beziehungen sowie regionale und globale Regierungsführung - in diesen Bereichen hat sie zahlreiche Publikationen veröffentlicht.
Neben ihrer akademischen Arbeit arbeitet Toni häufig mit Regierungsorganen und internationalen Organisationen zusammen und bietet Fachwissen zu Themen im Zusammenhang mit der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS) und Feministische Außenpolitik (FFP).
 

Markus Müller-Schinwald

ist außenpolitischer Redakteur beim österreichischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ORF. Er ist Leiter des wöchentlichen Europamagazin, das auf dem Radiosender Ö1 ausgestrahlt wird.