Ziel der Workshops ist es, verschiedene Ansätze feministischer Sicherheitspolitik und ihre Potentiale, aber auch Dilemmata, kennenzulernen. Speziell im Fokus steht die österreichische Sicherheitspolitik, die vorgestellt und mithilfe feministischer Fragestellungen analysiert werden soll. Auf der Basis der Expertinnen-Inputs wird das Thema in Kleingruppen aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert, und es werden Forderungen für eine feministische österreichische Sicherheitspolitik entwickelt.
Zu den Vortragenden
Stephanie Fenkart
ist seit 2016 Direktorin des Internationalen Instituts für den Frieden in Wien. Sie hat Internationale Entwicklung an der Universität Wien und Menschenrechte an der Donauuniversität Krems studiert und ist Mitglied des Strategie- und Sicherheitspolitischen Beirates der Wissenschaftskommission des Österreichischen Bundesheeres, Vorstandsmitglied des NGO Committee for Peace in Wien sowie Vorstandsvorsitzende des Balkan Forums in Pristina, Kosovo. Ihre Schwerpunkte sind Friedens- und Sicherheitspolitik, Europa- und Außenpolitik, Rüstungskontrolle und Abrüstung sowie ein regionaler Fokus auf Ost- und Südosteuropa. Gemeinsam mit Marylia Hushcha moderiert sie unter anderem den Podcast: Peace Matters.
Madita Standke-Erdmann
promoviert am Department of War Studies des King's College London zu kolonialen Kontinuitäten in deutscher Außenpolitik in Indien. Ihre Forschung ist im Bereich der feministischen und postkolonialen internationalen Beziehungen, globaler politischer Ökonomien, Kolonialgeschichte und feministischen Sicherheitsstudien angesiedelt. Zuvor hat sie hat sie als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien zu geschlechtsspezifischer Gewalt gegen geflüchtete Frauen geforscht. In diesem Zusammenhang hat sie in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip) zu EU-Grenzpolitik und der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit der Vereinten Nationen gearbeitet. Sie ist Frauenbeauftragte und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung Deutschland e.V und hat langjährige Erfahrungen in der deutschen und internationalen feministischen Zivilgesellschaft sammeln können.
Hintergrund
Workshopreihe Feministische Außenpolitik – Potentiale & Realität
Ein Kooperationsprojekt von VIDC Global Dialogue und WIDE
Seit Schweden 2014 verkündet hat, seine Außenpolitik in Zukunft feministisch gestalten zu wollen, folgten mehrere Staaten diesem Beispiel: Kanada, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Mexiko, Libyen und zuletzt Deutschland mit durchaus unterschiedlichen Konzepten. So wie es keine einheitliche Definition von Feminismus gibt, scheint es auch keine einheitliche Definition von feministischer Außenpolitik zu geben. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass feministische Außenpolitik eine menschenrechtsbasierte Friedenspolitik ist, die Geschlechtergerechtigkeit erreichen und internationale Herrschafts- und Gewaltverhältnisse überwinden will. So zumindest die Theorie. Wie sieht es jedoch in der Praxis aus?
Die Workshopreihe soll die Grundzüge der feministischen Außenpolitik beleuchten und aufzeigen, wie eine Außenpolitik gestaltet werden müsste, um dem Anspruch, feministisch zu sein, zu entsprechen. Es werden dabei die einzelnen Handlungsfelder der Außenpolitik, von Sicherheitspolitik über Migrationspolitik, Klimapolitik, Handelspolitik bis hin zu internationaler Zusammenarbeit feministisch analysiert mit dem Ziel, Forderungen zu entwickeln, die als Grundlage für zivilgesellschaftliche Interventionen im Hinblick auf die Gestaltung einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik in Österreich dienen können.