Post-, de- oder antikolonial?

Feministische Interventionen in Frieden und Sicherheit Gastvortrag zu feministischer Sicherheitspolitik

© Canva

Am 8. September 2025 wurde unsere Referentin für Afrikapolitik an die Central European University in Wien eingeladen, um über koloniale Kontinuitäten in der feministischen Außen- und Sicherheitspolitik zu sprechen. 

Zentrale Fragen des Vortrages waren: Wessen Interventionen wurden durch Geschichten über die „Rettung von Frauen“ oder „Gleichstellung“ gerechtfertigt? Und wie lassen sich koloniale und imperiale Vermächtnisse in der Sicherheitspolitik überhaupt durchbrechen? 

Der Gastvortrag zeigte auf, wie dominante Paradigmen der Sicherheitspolitik auf kolonialer Logik beruhten und diese fortführten. Er machte deutlich, dass geschlechtsspezifische Narrative genutzt wurden, um Interventionen zu legitimieren und globale Machtasymmetrien zu sichern. Zunächst wurde dargestellt, wie Gender in Sicherheitsnarrativen instrumentalisiert wurde, die den Globalen Süden als Raum der Krise und Unordnung zeichneten. Stereotype Bilder von schutzbedürftigen Frauen und gewalttätigen Männern dienten dabei oft als Legitimation für externe Kontrolle, Militär und Überwachung. Des Weiteren wurde aufgezeigt, wie Vorstellungen von „Frieden“ koloniale Hierarchien stabilisierten. Der Globale Norden erschien als Retter und Wissensträger, während die Perspektiven und das Wissen der von Konflikten betroffenen Menschen marginalisiert wurden. Schließlich hinterfragte der Vortrag, wie lokale und indigene Widerstandspraktiken innerhalb der vorherrschenden Sicherheitsstrukturen kooptiert, oder gar unsichtbar gemacht werden. Feministische und dekoloniale Kämpfe werden häufig in politische Diskurse integriert, wodurch ihr transformatives Potenzial neutralisiert wird. Indem Kolonialitäten in den Mittelpunkt gestellt wurden, lud die Vorlesung das Publikum dazu ein, kritisch über die epistemologischen und politischen Grenzen der gängigen Gender- und Sicherheitsrahmen nachzudenken und alternative Visionen von Frieden und Gerechtigkeit zu erkunden, die auf intersektionalem und dekolonialem feministischem Denken basieren.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Central European University in Wien. 

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