Die preisgekrönte iranisch-afghanische Schriftstellerin Aliyeh Ataei erzählt bewegend von ihrer Familie – und von der stillen Rebellion der Frauen. „Meisterhafte Erzählungen von einer der wichtigsten Stimmen des Iran. Diese Geschichten handeln von dem, was die internationale Presse nicht berichten kann.“ Taher Ben Jelloun, Le Point
Freitag, 14. November, 19.00 Uhr
Stadt Wien – Büchereien - Hauptbücherei am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Eine Kooperation mit Stadt Wien Büchereien und der Buch Wien 2025
Anmeldung unter: https://ticket.wien.gv.at/M13STB/hus3m/
„Im Land der Vergessenen ist die Geschichte von Frauen aus Iran und Afghanistan, Frauen, die dasselbe Schicksal vereint: Wer schreibt das Drehbuch ihres Lebens? Das seit vielen Jahren andauernde Klima des Schreckens, dem sie Zeit ihres Lebens ausgesetzt sind, hat das Bild von der »unterdrückten Frau« des Orients hervorgebracht. Mit diesen Erzählungen wollte ich die Wand ihrer Sprachlosigkeit durchbrechen. Es ist ein Buch vieler Stimmen.“ (Aliyeh Ataei)
Hintergrund

Sie kommt in Südiran zur Welt, in der Grenzregion zu Afghanistan. Hierher waren ihre Eltern vor den sowjetischen Besatzern von Kabul geflohen. In neun Erzählungen, die dreißig Jahre umspannen, taucht Aliyeh Ataei ein in die eigene Geschichte und in die ihrer Familie. Sie erzählt vom frühen Tod des von Flucht und Krieg gezeichneten Vaters. Vom Verlust des jungen Mannes, der ihre große Liebe bleibt. Und sie erzählt von Frauen, die still aufbegehren. Von Malalai, die in Teheran auf offener Straße angegriffen wird. Von Mahboubeh, die unter Verdacht steht, mit den Kommunisten zu sympathisieren. Oder von Anar, die einst in Kabul Englisch studiert und viele Jahre in London gelebt hat. Doch als sie wieder in ihre Heimat zurückkehrt, sind die Taliban an der Macht, und alle Leichtigkeit ist aus ihrem Leben verschwunden.
Mitwirkende

Aliyeh Ataei
Aliyeh Ataei ist eine preisgekrönte iranische Autorin und Frauenrechtsaktivistin mit afghanischen Wurzeln. Sie gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Irans. Ihr Schreiben ist autofiktional; mit besonderem Fokus auf das Schicksal von Frauen. Aliyeh Ataei, 1981 in Iran geboren, wuchs an der zu Afghanistan auf und studierte an der Teheraner Universität Drehbuchschreiben. Im Land der Vergessenen wurde mit dem renommierten Mehregan-e-Adab-Preis als »Bestes Buch des Jahres« ausgezeichnet. Seit 2023 lebt Aliyeh Ataei in Paris.
Moderation: Anahita Neghabat
Anahita Neghabat ist Sozialanthropologin und Künstlerin. Sie ist Co-Leitung des Institut für Migrationspädagogik, das durch spezialisierte Bildungsangebote ein fundiertes Verständnis für die Mechanismen von Rassismus und Diskriminierung fördert. Anahitas Arbeit befasst sich mit kritischer Bildung, intersektionalem Feminismus und (antimuslimischem) Rassismus. Seit 2019 nutzt sie Memes, um die österreichische Innenpolitik zu kommentieren; seit 2021 hält sie Workshops zu politischen Memes.
Zeynep Alan
Zeynep Alan wird den Textpassagen von „Im Land der Vergessenen“ lesen. Sie wurde 1987 in Wien geboren und erhielt ihre Schauspielausbildung an der diverCITYLAB-AKADEMIE. Daneben studierte sie Politikwissenschaft an der Universität Wien. Aktuell ist sie im Ensemble Wiener Aktionstheaterensemble tätig.