Fair Climate. Green taxes against ecological inequality.

Bericht von der Podiumsdiskussion am 20. November 2019

Vortragende

Anke Schaffartzik

ist Senior Scientist am Institut für Soziale Ökologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Zu ihren Forschungsgebieten gehören u.a. die globale Ressourcennutzung und der internationale Handel sowie der soziale Metabolismus (also die Stoff- und Energieströme zwischen Natur und Gesellschaft).

Karlygash Kuralbayeva

ist Dozentin für Wirtschaftswissenschaften am Department of Political Economy am King's College London. Zuvor war sie Lehrbeauftragte an der London School of Economics (LSE). Ihre Forschungsinteressen umfassen Makroökonomie, Entwicklung, Ökonomie des Klimawandels und Umweltökonomie.

Rodrigo Pizarro (Videointerview)

ist Professor an der Universität von Santiago de Chile (USACH). Er war ehemaliger Leiter der Abteilung für Umweltökonomie im chilenischen Umweltministerium (2014-2018), wo er unter anderem die erste Umweltsteuer in Chile konzipiert und umgesetzt hat.

Margarete Grandner

ist Professorin für Geschichte und Entwicklung am Institut für Internationale Entwicklung an der Universität Wien.

Martina Neuwirth

arbeitet im VIDC zu Fragen der internationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik, insbesondere Steuerfragen.

Autor*in

Martina Neuwirth (VIDC)

Titel Kooperationen

Wohlhabende Bevölkerungsgruppen haben einen großen Teil der Klimakrise verursacht. Weniger Privilegierte tragen oft die Folgen. Es muss etwas passieren. In diesem Punkt waren sich alle Vortragenden einig. Können Steuern ‘ökologischer Ungleichheit’ entgegenwirken?

Anke Schaffartzik forderte einen radikalen Bruch mit unserem Wirtschaftssystem. Karlygash Kuralbayeva hingegen präsentiert Strategien für einen geregelten Übergang, insbesondere für rohstoffreiche Länder. Rodrigo Pizarro stellte in seinem Videostatement die grüne Steuerreform in Chile vor. Das Panel wurde von Martina Neuwirth vom VIDC moderiert.

Luana Schäfer vom Paulo Freie Zentrum hat über die Diskussion einen Bericht mit dem Titel "CO2-Steuern gegen Ungleichheit?" geschrieben.

Die Veranstaltung wurde auch zur Gänze aufgezeichnet, das Video dazu finden Sie hier.

Buchpräsentation

Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Band "Globale Ungleichheit" durch Margarete Grandner vorgestellt.

Karin Fischer; Margarete Grandner: "Globale Ungleichheit. Über Zusammenhänge von Kolonialismus, Arbeitsverhältnissen und Naturverbrauch"
Wien: Mandelbaum, ca 400 Seiten, November 2019; Reihe GEP des Mattersburger Kreises, Band 19

Das Buch widmet sich der ungleichen Verteilung von Einkommen, Vermögen und Lebenschancen auf der Welt. Einzelne Beiträge behandeln die historischen und aktuellen Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus, von globaler politischer Ökonomie und Finanzmarktkapitalismus, internationaler Arbeitsteilung und ökologischer Ungleichheit. Ungleichheit zeigt sich am deutlichsten in der Gesellschaft, in einer Gemeinschaft, an dem Ort, an dem wir leben. Allerdings sind wir auf vielfältige Weise in globale Prozesse  eingebunden, die lokale Ungleichheit schaffen oder verstärken.